Die Absicherung in Deutschland im Krankheitsfall:
In den ersten 6 Wochen deiner Krankheit wird dich dein Arbeitgeber weiter bezahlen; das ist die Lohnfortzahlung.
Bist du danach immer noch nicht arbeitsfähig, wird deine Krankenkasse einspringen und dir das Krankengeld aufs Konto überweisen. Das sind dann allerdings nur 70% des Bruttogehalts, maximal jedoch 90% des Nettogehalts, das du gewohnt bist. Da fehlen bei den meisten Menschen auch schon ein paar Hundert Euro, die sich durch eine private Krankentagegeld-Absicherung ausgleichen lassen.
Das Krankengeld wird maximal für weitere 72 Wochen bezahlt. Anschließend springt der Staat für dich ein. Aber die Höhe der Leistung ist erschreckend. Nämlich erschreckend gering.Je nachdem wie viele Stunden man am Tag noch arbeiten kann, gibt es 34%, 17% oder sogar 0% vom letzten Bruttogehalt. Gar keine Leistung gibt es dann, wenn ich einen anderen Beruf ausüben kann; mein zuletzt ausgeübter Beruf spielt dabei keine Rolle…
Ganz wichtig: Nur wer in den letzten 5 Jahren mindestens 3 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung Beiträge einbezahlt hat, hat einen Anspruch auf diese Leistungen.
Reichen dir diese maximalen 34% deines Einkommens aus, um dein Leben so zu leben, wie bisher? Auf was würdest du im Falle eines Falles freiwillig verzichten?Nur derjenige, der sich privat richtig absichert, muss zumindest finanziell im Fall von Krankheit auf nichts verzichten.
Private Absicherung mit der Berufsunfähigkeitsversicherung
Wer sich privat gegen dieses finanzielle Risiko absichern möchte, für den ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.
Dabei vereinbarst du mit einer Versicherung einen Betrag X, z.B. 1.500 €, die du im Fall einer Berufsunfähigkeit monatlich von dieser erhältst. So soll der Ausfall des Gehalts ausgeglichen werden.
Auch die Dauer der Versicherung kannst du individuell wählen, wobei wir in den meisten Fällen das Renteneintrittsalter 67 empfehlen.
Die volle Leistung aus deiner Berufsunfähigkeitsversicherung erhältst du, sobald du deinen aktuellen Beruf zu mindestens 50% nicht mehr ausüben kannst. Die Leistung erfolgt so lange, bis du wieder in deinen Beruf zurück kannst, einen neuen Beruf mit mehr Gehalt ausübst oder bis zum Vertragsende bei bleibender Berufsunfähigkeit. Die Versicherung kann dich aber im Gegensatz zur Rentenkasse nicht einfach auf einen anderen Beruf verweisen.Der Beitrag, den du zahlen musst, hängt von vielen Faktoren ab: deinem Beruf, der Höhe der Leistung, der Vertragsdauer, dem Eintrittsalter und dem Gesundheitszustand.Je jünger und gesünder man beim Vertragsabschluss ist, umso günstiger ist der Beitrag. Man sollte diese Versicherung also so früh wie möglich abschließen. So sind die Beiträge etwas günstiger und der Gesundheitszustand oft besser. Denn eine Versicherung kann so einen Vertrag auch ablehnen, wenn sie bspw. auf Grund von Vorerkrankungen das Risiko zu hoch einschätzt.
Zudem gilt: Körperlich anspruchsvolle Berufe sind oftmals teurer als ein „Bürojob“. Wer also weiß, dass er beruflich z.B. in die handwerkliche Richtung gehen möchte, der sollte sich mit dem Thema schon als Schüler beschäftigen. Der Clou: Auch wenn du den Beruf wechselst, musst du dies deiner Versicherung nicht nachmelden. So kannst Du auch nicht schlechter gestellt werden. Du behältst so auch beim Jobwechsel deinen 100%igen Schutz!
Bitte niemals schummeln bei der Berufsunfähigkeitsversicherung
Beim Antrag der Berufsunfähigkeitsversicherung musst du eine ganze Reihe von Gesundheitsfragen beantworten. Dabei geht es um bestehende Krankheiten und Behandlungen in der Vergangenheit.
Ganz wichtig: Beantworte alle Fragen zu 100% ehrlich! Denn wenn die Versicherung bemerkt, dass du bei deinem Antrag geschummelt hast, dann kann sie dir die Leistung, also die monatliche Zahlung, verweigern… Geh also am besten auf Nummer sicher und besorge dir vor dem Antrag deine Krankenakte (z.B. über deine Krankenkasse). Dort findest du alle Behandlungen und Diagnosen der Vergangenheit und minimierst so das Fehlerpotenzial beim Antrag.
Keine Sorge: Gute Versicherer leisten bei über 80% der Berufsunfähigkeitsversicherungs-Anträge.
Du wirst doch eh nicht berufsunfähig! Oder doch?
Statistisch wird jeder vierte Deutsche im Laufe seines Berufslebens einmal berufsunfähig. Das kann auch ein nur temporärer Zustand sein.
Ganz wichtig: Berufsunfähigkeit kann also wirklich jeden treffen – unabhängig von Beruf, Alter und Geschlecht.
Daher wird die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll und neben der Haftpflichtversicherung auch als „must-have“ vom Verbraucherschutz empfohlen.
Du bekommst keine Berufsunfähigkeitsversicherung, was sollst du machen?
Wer gesundheitlich in der Lage ist, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, der sollte auch immer diese Absicherung wählen.
Manchmal kann es jedoch auf Grund von Vorerkrankungen oder anderen Leiden dazu kommen, dass du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst. Dann solltest du die sogenannte Grundfähigkeitsversicherung anschauen. Genaue Infos findest du hier.