Fondsgebundene Renten­versicherung

Das Wichtigste auf einen Blick:

Die fondsgebundene Rentenversicherung kann zur Aufbesserung der Finanzen im Alter genutzt werden
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung werden die Beiträge in chancenreiche Aktienanlagen investiert
Durch den „Versicherungsmantel“ zahlst du bei der fondsgebundenen Rentenversicherung weniger Steuern als bei der Direktanlage in Fonds oder ETFs
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Auszahlungen oder einer lebenslangen Rente
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Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann dir dabei helfen, dein Einkommen im Alter aufzubessern. Dabei bietet sie den entscheidenden Vorteil, dass die gezahlten Beiträge zu 100% in Aktienanlagen (Fonds bzw. ETFs) investiert werden.

100% flexibel fürs Alter vorsorgen

Die fondsgebundene Rentenversicherung zählt zu den flexibelsten Altersvorsorgeprodukten, denn bei den meisten Verträgen gilt folgendes:

  • Die Beiträge können jederzeit flexibel angepasst bzw. ausgesetzt werden.
  • Zuzahlungen und Auszahlungen sind jederzeit möglich.
  • Die Anlagestrategie, also in welche Anlagen investiert wird, kann jederzeit angepasst werden.

Du behältst damit also eine vergleichbare Flexibilität zur Direktanlage in Fonds/ETFs, hast jedoch eine klare Trennung zwischen dem „klassischen“ Vermögensaufbau und der Altersvorsorge. Das kann dabei helfen, das angesparte Geld für die eigene Vorsorge nicht für vorzeitige Investitionen zu nutzen.

Wird also die fondsgebundene Rentenversicherung von dir fleißig bis zum Rentenalter bespart, dann hast du 3 Optionen, um dir das Geld aus dem Vertrag auszahlen zu lassen.

  1. Du bekommst eine garantierte lebenslange monatliche Rente. Deren Höhe steht jedoch bei Vertragsabschluss noch nicht fest, denn das Endkapital ist von der Wertentwicklung der Aktienanlagen abhängig.
  2. Du lässt dir das gesamte Kapital auf einen Satz ausbezahlen.
  3. Du lässt dir einen Teil einmalig ausbezahlen und erhältst den „Rest“ als lebenslange Rente.

Dabei werden einmalige Auszahlungen und die lebenslange Rente steuerlich unterschiedlich behandelt.

Die fondsgebundene Rentenversicherung: Steuersparmodell

Während der Ansparphase fallen bei der fondsgebundenen Rentenversicherung KEINE Steuern für die erwirtschafteten Erträge (z.B. Dividenden) an. Du kannst den Zinseszins-Effekt also voll ausreizen. Der große steuerliche Vorteil liegt jedoch in der Auszahlung des Kapitals. Dabei müssen wir die beiden Fälle „einmalige Auszahlung“ und „lebenslange Rente“ unterscheiden und vergleichen diese mit der Besteuerung einer Direktanlage in Fonds/ETFs.

Einmalige Auszahlung: Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung gilt die sogenannte 12/62-Regel.

Das heißt: Beträgt die Vertragslaufzeit mindestens 12 Jahre und du hast bei der Auszahlung der fondsgebundenen Rentenversicherung dein 62. Lebensjahr vollendet, so bleibt die Hälfte des Gewinns steuerfrei. Die andere Hälfte muss jedoch mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden.
Vorab gilt zudem eine Teilfreistellung in Höhe von 15%. Das bedeutet: 15% des Gewinns hast du schon mal sicher komplett steuerfrei.

Machen wir mal ein Beispiel mit 200.000 € Gewinn und einem persönlichen Grenzsteuersatz von 30%.

200.000 € Gewinn x 0,85 (15% Teilfreistellung) x 0,5 (50% der Gewinne steuerfrei) x 0,3 (Steuersatz) = 25.500 € Steuerabgaben

Du bekommst also bei der fondsgebundenen Rentenversicherung 174.500 € des Gewinns netto ausbezahlt. Hättest du den gleichen Gewinn bei einer Aktienanlage, dann würde die Rechnung folgendermaßen aussehen.

200.000 € Gewinn x 0,7 (30% Teilfreistellung) – 801 € (Sparerpauschbetrag) x 0,25 (25% Kapitalertragssteuer) = 34.799 € Steuern

Monatliche Auszahlung: Bei einer privaten Rentenzahlung wird nur der sogenannte Ertragsanteil mit dem persönlichen Steuersatz versteuert.

Der Ertragsanteil, also der zu versteuernde Anteil der Rente, hängt vom Alter beim ersten Bezug der Rente ab. Wenn du also mit den „üblichen“ 67 Lebensjahren das erste Mal die Rente in Anspruch nimmst, musst du nur 17% der Rente versteuern. Bei einem persönlichen Steuersatz von 30% und einer Rente von 500 € sieht die Rechnung also folgendermaßen aus:

500 € x 0,17 (Ertragsanteil) x 0,3 (persönlicher Steuersatz) = 25,50 € Steuer.

Deine fondsgebundene Rentenversicherung Auszahlung: 474,50 € gibt es von der Rente netto aufs Konto.

Bei einer Direktanlage in Fonds/ETFs kommt es auf den Anteil des Gewinns in der Anlage an. Denn nur dieser ist dann mit 25% zu versteuern. Da gerade bei langen Laufzeiten bei einer Aktienanlage der Gewinn meist den größten Anteil des Vermögens ausmacht, muss hier ein deutlich höherer Anteil einer regelmäßigen Auszahlung versteuert werden.

Wenn also die Steuerlast im Alter deutlich geringer ist, warum gibt es dann Stimmen, die auch für die Altersvorsorge zur Direktanlage raten?

Hat die fondsgebundene Rentenversicherung Nachteile?

Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung fallen im Vergleich zur Direktanlage in Fonds/ETFs zusätzliche Gebühren an. Diese mindern dann auch deine Rendite. Daher ist ein genauer Blick auf die Gebühren der Versicherung essenziell. Denn die Gebühren der verschiedenen Anbieter können sich erheblich unterscheiden.

Wann solltest du in eine fondsgebundene Rentenversicherung sinnvoll investieren?

Grundsätzlich ist eine fondsgebundene Rentenversicherung sinnvoll, wenn du das Geld erst im Alter in Anspruch nehmen möchtest. Denn erst dann werden die steuerlichen Vorteile wirklich relevant. Die fondsgebundene Rentenversicherung bietet sich dann für denjenigen an, der die Chancen einer Aktienanlage fürs Alter und die Steuervorteile einer Versicherung nutzen möchte.

Wer zudem Wert auf eine garantierte lebenslange Rente legt, sich also gegen das „Langlebigkeitsrisiko“ absichern möchte, liegt mit der fondsgebundenen Rentenversicherung als Baustein für die private Vorsorge richtig.

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