Vom Angebot bis zum Notar

Das Wichtigste auf einen Blick:

Überlege zuerst, welche Rate und welchen Kaufpreis für eine Immobilie du dir leisten kannst.
In vielen Fällen brauchst du eine Finanzierungsbestätigung der Bank, um eine Immobilie besichtigen zu können.
Mit deinem eigenen Geld und dem Kredit der Bank bezahlst du den Kaufpreis und die Nebenkosten der Immobilie.
Makler und Notar kümmern sich um die Abwicklung und machen deinen Kauf offiziell.

Du hast dich dafür entschieden, deinen Lebenstraum zu erfüllen und mit einer Immobilie deine eigenen „vier Wände“ zu kaufen? Dann erst mal herzlichen Glückwunsch zu einer guten Entscheidung!

Vor dem Kauf und schlussendlich dem Einzug solltest du allerdings gut planen!

Schritt 1: Wie viel kannst du dir eigentlich leisten?

Ein einfacher Grundsatz ist, dass die Kreditrate, also die monatliche Zahlung an die Bank, der Kaltmiete entsprechen sollte. Denn auch als Eigentümer musst du noch Nebenkosten wie Heizung, Strom und Wasser bezahlen. Dabei sollte diese Zahlung nicht mehr als 40% deines Nettoeinkommens ausmachen.

Mit einem Blick auf die aktuellen Kreditzinsen kannst du im ersten Schritt einen Überblick bekommen, wie viel du dir leisten kannst. Verlangt die Bank bspw. 4% Zinsen für den Kredit, dann kostet es dich 4.000 € im Jahr, bzw. 330 € im Monat, 100.000€ zu leihen. Zusätzlich zahlst du jedes Jahr einen Teil des Kredits zurück; das nennt sich dann Tilgung. Diese liegt bspw. bei 2% pro Jahr. Bei 100.000 € kommen also nochmal 2.000 € im Jahr bzw. 160 € im Monat dazu.

Für 100.000 € zahlst du also im Beispiel oben 500 € im Monat, für 200.000 € sind es schon 1.000 € im Monat und so weiter.

Wenn du es dir einfach machen willst, kannst du dir einen finanziellen Rahmen auch von einer Bank berechnen lassen. Diese brauchst du nämlich sowieso in den meisten Fällen zwangsläufig bei

Schritt 2: Die Finanzierungsbestätigung

Diese Finanzierungsbestätigung ist nichts anderes als die Sicherheit, dass die Bank dir einen Betrag X als Kredit zusichert. In vielen Fällen wird diese vom Makler bzw. dem Verkäufer einer Immobilie gefordert, damit du die Immobilie überhaupt besichtigen kannst.
Der Besichtigung deiner potenziellen Traumimmobilie steht also nichts mehr im Wege! Wenn du nach dieser begeistert ein Kaufangebot abgibst, und der Verkäufer dieses annimmt, geht es weiter mit

Schritt 3: Die Immobilienfinanzierung

Damit eine Bank ein Angebot für deine Immobilienfinanzierung erstellen kann, solltest du einige Unterlagen bereithalten. Dazu zählen persönliche Informationen wie Einkommensnachweise, Vermögens- und Schuldenaufstellung, etc. und Objektunterlagen (z.B. Grundbuchauszug, Wohnflächenberechnung, Pläne, etc.). Diese kannst du einfach beim Makler oder Verkäufer anfordern. Anhand dieser Unterlagen und deinen Vorstellungen und Wünschen kann die Bank das Konzept für eine Immobilienfinanzierung erstellen.
Dabei geht es um die mögliche Einbindung von Förderkrediten (z.b. günstigerer Zins oder Zuschuss) und wie lange du die Zinsen für dich sichern möchtest (z.B. 10 Jahre, 15 Jahre, 20 Jahre, etc.)
Wenn das Angebot für dich passt, wird sich die Bank an die Erstellung der Kreditverträge machen. Währenddessen wird der Makler oder Verkäufer einen Termin vereinbaren, das ist dann

Schritt 4: Der Notartermin

Der Notar sorgt dafür, dass der Kauf offiziell gemacht wird. Dafür muss er einen Kaufvertrag über Immobilien beurkunden. Ca. 2 Wochen vor dem Termin bekommst du den Entwurf zugeschickt, damit du dir alles in Ruhe durchlesen kannst.
In der Regel nimmst du zu diesem Notartermin auch eine sogenannte Grundschuldbestellungsurkunde der finanzierenden Bank mit. Denn diese Grundschuld wird bei den meisten Finanzierungen als Sicherheit der Bank genutzt. Konkret heißt dies: Durch die Grundschuld hat die Bank das Recht, als allerletztes Mittel im Fall, dass du den Kredit nicht mehr zurückzahlen kannst, den Verkauf der Immobilie anzustoßen. Aus dem Verkaufspreis wird dann der Kredit der Bank zurückgezahlt.
Damit die Grundschuld eingetragen werden kann, muss auch diese Urkunde notariell beglaubigt werden. Wenn all diese To-Dos erledigt sind, wird die Bank voraussichtlich mit den Kreditverträgen fertig sein. Diese musst du dann unterschreiben.
Langsam, aber sicher, werden nun die Rechnungen für die Kaufnebenkosten kommen. Denn neben dem Kaufpreis musst du auch den Notar, das Grundbuchamt (zusammen ca. 2% des Kaufpreises), den Makler (falls involviert, i.d.R. 3,57%) und die Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland unterschiedlich, in Baden-Württemberg z.B. 5%) bezahlen.

Schritt 5: Die Bezahlung von Kaufpreis und Kaufnebenkosten

Damit alles reibungslos abläuft, überwacht der Notar nun die Fälligkeitsvoraussetzungen. Hierzu zählt bspw. die Vormerkung der Grundschuld. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wirst du dazu aufgefordert, den Kaufpreis zu bezahlen. Aufgrund dieser Mitteilung wird die Bank die Zahlung des Kaufpreises vornehmen und dies dem Notar bestätigen.
Wenn der Kaufpreis gezahlt ist, veranlasst der Notar schlussendlich die Umschreibung der Immobilie auf dich als neuen Eigentümer – herzlichen Glückwunsch!

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