Bausparen

Das Wichtigste auf einen Blick:

Mit einem Bausparvertrag kannst du dir die heutigen Zinsen für die Zukunft sichern
Bei einem Bausparvertrag sparst du dir i.d.R. zwischen 25% und 50% einer vereinbarten Summe an
Den restlichen Anteil dieser vereinbarten Summe kannst du dir als Kredit ausbezahlen lassen
Der Kreditzins steht bereits bei Vertragsabschluss fest und kann sich nicht verändern
Beim Bausparen kannst du Geld vom Staat erhalten
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Wie funktioniert ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag soll dich – wie der Name vermuten lässt – beim Bau oder Kauf einer Immobilie unterstützen.

Dabei lässt sich das Bausparen in 2 Phasen aufteilen. Los geht es mit der Sparphase, in der du erstmal fleißig Geld ansparen darfst. Zusätzlich können auch die vermögenswirksamen Leistungen deines Arbeitgebers hier angespart werden.

Wenn du dann im Regelfall ca. 50% der vorher fest vereinbarten Bausparsumme angespart hast, wird ein Schreiben der Bausparkasse kommen. Denn der Vertrag ist nun zuteilungsreif. Du hast mehrere Optionen:

  1. Du lässt dir das angesparte Geld aufs Konto ausbezahlen.
  2. Du sparst weiter. Maximal bis zu den 100% der Bausparsumme.
  3. Du lässt dir das angesparte Geld ausbezahlen und bekommst zusätzlich von der Bausparkasse einen Kredit in Höhe der noch offenen Bausparsumme.

Bei Option 3 geht das Bausparen also in die 2. Phase, die Darlehensphase. Hier zahlst du die Summe nach einem festgelegten Muster zurück. Rückzahlungsdauer in Jahren und Ratenhöhe in % stehen bei Vertragsabschluss fest.

Der Clou beim Bausparen ist: Die Zinsen, die man während der Sparphase erhält, und die Zinsen, die man bei der Darlehensphase an die Bausparkasse zahlen muss, stehen bei Vertragsbeginn fest! So hatten „alte“ Bausparverträge in den letzten Jahren der Nullzins-Politik noch eine verhältnismäßig gute Verzinsung mit teils 2-4%. Aktuell bieten viele Bausparkassen noch Verträge, die zwar keine nennenswerten Zinsen beim Sparen haben, aber fantastische Kreditzinsen bieten. Ein neuer Bausparvertrag ist also eine Art Versicherung gegen steigende Zinsen.

Prämien beim Bausparen!

Die Sparzinsen bei einem neuen Bausparvertrag sind derzeit bei den meisten Anbietern nicht gerade Highlights…Der Staat fördert jedoch das Bausparen.

Dabei gibt es 3 Förderungen:

  1. Wohn-Riester: Die Zulagen und Steuervorteile einer Riester-Rente können auch über einen Bausparvertrag genutzt werden. Allerdings geht es dabei eher um eine schnelle Entschuldung von Wohneigentum anstatt einer zusätzlichen Rente. Wir sind keine Fans des Wohn-Riesters…Genaue Infos zur Riester Rente findest du hier.
  2. Wohnungsbauprämie: Bei privaten Einzahlungen bis zu 700 € bzw. 1.400 € im Jahr (Ledige/Verheiratete) gibt es vom Staat 10% on top. Vorausgesetzt: Dein zu versteuerndes Einkommen liegt unter 35.000 €/70.000 € (Ledige/Verheiratete). Hier sponsert dich der Gesetzgeber also mit bis zu 70 €/140 € pro Jahr.
  3. Arbeitnehmersparzulage: Auch bei den vermögenswirksamen Leistungen gibt es eine staatliche Förderung. Hier winken 8,8% auf bis zu 470 € pro Jahr. Also insgesamt 43 €.
    Auch hier gilt eine Einkommensgrenze, die deutlich tiefer liegt. Bei einer ledigen Person sind das 17.900 € zu versteuerndes Einkommen im Jahr.

Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Es kommt drauf an…Die Stärke des Bausparens sind nicht die Sparzinsen und auch nicht unbedingt die staatlichen Förderungen, denn gegen diese sind auch Kosten zu rechnen. So haben Bausparverträge Abschlusskosten (z.B. 1,6% der Bausparsumme) und meistens laufende Gebühren (z.B. Jahresgebühr 15 €). Diese Kosten reduzieren die Rendite des Vertrags. Die eigentliche Stärke beim Bausparen ist die Zinssicherung. So bieten Bausparverträge heute bspw. Zinsen von 1-2%.

Nehmen wir also mal 1,5% Zins und eine Rückzahlungsdauer von 13 Jahren an. Dann wäre die Ersparnis bei einem Bausparkredit über 50.000 € (aus 100.000 € Bausparsumme) gegenüber einem Kredit über 50.000 € mit aktuell 4% Zins ca. 9.000 €.

Sieht also gut aus!
ABER: Du könntest ja ohne Bausparvertrag eine renditestärkere Anlage wählen. Also müsstest du im genauen 1:1 Vergleich diese verpasste Rendite gegenrechnen. Je länger du dann mit der Nutzung des Kredits wartest, umso schlechter wird die Rechnung für den Bausparvertrag.

Brauchst du einen Bausparvertrag?

Einen Bausparvertrag solltest du nur dann für dich abschließen, wenn du eine wohnwirtschaftliche Verwendung (z.B. Kauf oder Bau einer Immobilie) planst und dabei einen Teil der Zinsen absichern möchtest.

Liegt das Vorhaben jedoch noch 15 oder sogar 20 Jahre in der Zukunft, dann kann auch eine renditestarke Anlagestrategie zielführender sein, um mehr Eigenkapital aufzubauen. Dann musst du weniger Kredit aufnehmen.

Ein Bausparvertrag ist also eine sehr individuelle und situationsabhängige Anlage.

Du hast noch Fragen?