Kranken­versicherung

Das Wichtigste auf einen Blick:

Die Krankenversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben
Die Krankenversicherung soll für die Behandlungskosten aufkommen
Die gesetzliche Krankenversicherung darf nur Leistungen im notwendigen Maß bezahlen (Wirtschaftlichkeitsgebot)
Bei der privaten Krankenversicherung kannst du individuelle Leistungen vereinbaren

Die Krankenversicherung als Pflichtversicherung

Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflichtprogramm. Und das ist auch gut so! So hat jeder Bürger in Deutschland einen Schutz, sobald er krank ist und Behandlungskosten werden (zum größten Teil) übernommen.

Als Angestellter ist man in der Regel bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Der Beitrag, den du monatlich bezahlst, ist dabei abhängig von deinem Einkommen, da die Entrichtung prozentual berechnet wird.

So zahlen du und dein Arbeitgeber jeweils 7,3% von deinem Bruttogehalt als Beitrag. Zusätzlich kann jede Krankenkasse Ihren Zusatzbeitrag selbst bestimmen. Die Beiträge werden normal vom Gehalt einbehalten und vom Arbeitgeber abgeführt. Du musst dich also um nichts kümmern.

Jede, der gesetzlich versichert ist, erhält dieselben Leistungen. Es wird kein Unterschied gemacht, ob du 400 € an die Krankenkasse oder als Gutverdiener mehr als 900 € im Monat zusammen mit dem Arbeitgeber in die Krankenkasse einbezahlst.

Welche Krankenkasse ist für mich die richtige?

Die gesetzlichen Krankenkassen unterscheiden sich teilweise im Zusatzbeitrag, in den Zusatzleistungen und bei Bonusprogrammen. Diese Besonderheiten kann jede gesetzliche Krankenkasse selbst bestimmen.

Informationen zu den Zusatzleistungen und Bonusprogrammen findest du auf den Websites der jeweiligen Krankenkassen.

Falls du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast und merkst, dass eine andere Krankenkasse dir mehr zusagt, dann kannst du jederzeit die Kasse wechseln. Beachten musst du lediglich die Kündigungsfrist von zwei kompletten Kalendermonaten.

Wie gut ist die gesetzliche Krankenversicherung?

Wir meckern ja gerne mal in Deutschland und es ist sicher nicht alles Gold was glänzt. Im internationalen Vergleich haben wir in Deutschland ein außergewöhnlich gutes Gesundheitswesen. Die gesetzlichen Krankenkassen haben jedoch eine – für außenstehende – unschöne Vorgabe: das Wirtschaftlichkeitsgebot § 12 SGB V…

Im ersten Paragraphen findet sich diese Aussage:
„Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.“

Wer also die besten medizinischen Leistungen möchte, muss zuzahlen. So können bspw. beim Zahnersatz oder bei Vorsorgeuntersuchungen große Eigenbeiträge notwendig werden. Um diese Leistungen (teilweise) abzudecken, kann der Abschluss einer Krankenzusatzversicherung (klickbarer Link) sinnvoll sein. Selbstständige und Gutverdiener können sich stattdessen auch mit dem Wechsel in die private Krankenversicherung beschäftigen.

Wer kann sich privat krankenversichern?

Um als Angestellter in die private Krankenversicherung zu wechseln, muss man ein Bruttogehalt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze vorweisen. Diese wird in der Regel jährlich nach oben angepasst und liegt im Jahr 2023 bei 66.600 € im Jahr. Für Selbstständige, Referendare, Beamte und Privatiers entfällt hingegen diese Grenze.
Sie können sich immer privat versichern.

Ergibt eine private Krankenversicherung für dich Sinn?

Der große Vorteil: In der privaten Krankenversicherung bekommst du viel bessere Leistungen. Diese kannst du individuell mit der Versicherung vereinbaren und somit genau die medizinische Versorgung sichern, die du erhalten möchtest.

Tatsächlich kann es sogar sein, dass gerade bei kinderlosen Arbeitnehmern der Beitrag für die private Krankenversicherung niedriger ist als der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung.

ABER: Die private Krankenversicherung ist kein „Sparmodell“. Gerade im Alter können die Beiträge für eine private Krankenversicherung auch deutlich höher ausfallen im Vergleich zu gesetzlichen Krankenversicherung. Sie sollte daher nur gewählt werden, wenn du die maximale medizinische Versorgung haben möchtest.

Der Beitrag hängt bspw. ab von deinem Eintrittsalter, den vereinbarten Leistungen, dem Gesundheitszustand bei Eintritt und auch der Anzahl der Kinder. Diese müssen nämlich bei der privaten Krankenversicherung mitversichert werden. Dabei fällt für sie ein zusätzlicher Beitrag an; bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind sie ohne Mehrbeitrag mitversichert.

Wie findest du die richtige private Krankenversicherung für dich?

Die private Krankenversicherung gehört zu den beratungsintensiven Versicherungen. Denn neben der Prüfung, ob sie überhaupt zu dir und deinen Lebensumständen passt, sind auch die Leistungen individuell zu wählen.

Nimm also am besten mit uns Kontakt auf, wenn das Thema für dich interessant ist!

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