Ist eine Pflegeversicherung sinnvoll?
Die Pflege eines Pflegebedürftigen ist richtig teuer, unabhängig davon, ob zu Hause oder in einem Pflegeheim.
Gerade für die Versorgung in einem Pflegeheim muss man tief in die Tasche greifen. Nach Abzug der Leistung aus der gesetzlichen Pflegeversicherung verbleibt oft ein Eigenanteil von 2.000 bis 3.500 € im Monat (unabhängig vom Pflegegrad der betroffenen Person).
Und die statistische Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Ehepaar zumindest ein Teil ein Pflegefall wird, liegt bei 90%. Das Risiko ist also sehr, sehr hoch.
Durch den hohen Eigenanteil ist Pflege für die meisten Rentner kaum bezahlbar.
Die meist sehr geringe gesetzliche Rente reicht normalerweise nicht für die Pflegekosten aus.
So muss das eigene Vermögen (Bankkonten, Aktien, Immobilien, etc.) aufgebraucht werden, um die Pflege zu finanzieren.
Falls das Gehalt der Kinder über gewissen Einkommensgrenzen liegt, können auch diese zur Kasse gebeten werden.
Nur wenn nichts zu holen ist, übernimmt der Staat die Pflegekosten zu 100%.
Wer also das eigene Vermögen schützen möchte und keine adäquate Rente zur Deckung potenzieller Pflegekosten hat, der sollte sich intensiv mit der privaten Pflegeversicherung auseinandersetzen.
Du bekommst keine Pflegeversicherung, was jetzt?
Die größte Hürde für den Abschluss einer Pflegeversicherung ist wohl die Gesundheitsprüfung. Dabei musst du detaillierte Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten.
Da nicht nur der Beitrag in jungen Jahren deutlich günstiger ist, sondern meistens auch der Gesundheitszustand deutlich besser aussieht, raten Experten daher zu einem frühen Abschluss der Versicherung.
Führen deine Antworten auf die Gesundheitsfragen zu einer Ablehnung durch die Versicherung, dann hast du zum Glück noch einen letzten Trumpf in der Hand.
Mit der Pflege-Bahr wird vom Gesetzgeber eine private Pflegeversicherung ohne Gesundheitsfragen ermöglicht.
So hat jeder die Möglichkeit, sich gegen die enormen Kosten zumindest teilweise abzusichern. Die Absicherungshöhe ist hier jedoch nach Eintrittsalter vorgegeben und kann nicht abgeändert werden. Der Gesetzgeber beteiligt sich monatlich mit 5 Euro am Beitrag.
Die Pflege-Bahr ist also eine Alternative für den, der keine Pflegeversicherung erhalten würde. Wenn jedoch die Wahl besteht, dann sollte eine auf die individuelle Situation angepasste Pflegeversicherung gewählt werden.